Wenn die Uhren so nah wie eigenen Herzen schlagen
Wenn die Uhren so nah
wie eigenen Herzen schlagen,
und die Dinge mit zagen
Stimmen sich fragen:
Bist du da? - :
Dann bin ich nicht der, der am Morgen erwacht,
einen Namen schenkt mir die Nacht,
den keiner, den ich am Tage sprach,
ohne tiefes Fürchten erführe -
Jede Türe
in mir gibt nach...
Und da weiß ich, dass nicht vergeht,
keine Geste und kein Gebet
(dazu sind die Dinge zu schwer) -
meine ganze Kindheit steht
immer im mich her.
Niemals bin ich allein.
Viele, die vor mir lebten
und fort von mir strebten,
webten,
webten
an meinem Sein.
Und setz ich mich zu dir her
und sage dir leise: Ich litt -
hörst du?
Wer weiß wer
murmelt es mit.
wie eigenen Herzen schlagen,
und die Dinge mit zagen
Stimmen sich fragen:
Bist du da? - :
Dann bin ich nicht der, der am Morgen erwacht,
einen Namen schenkt mir die Nacht,
den keiner, den ich am Tage sprach,
ohne tiefes Fürchten erführe -
Jede Türe
in mir gibt nach...
Und da weiß ich, dass nicht vergeht,
keine Geste und kein Gebet
(dazu sind die Dinge zu schwer) -
meine ganze Kindheit steht
immer im mich her.
Niemals bin ich allein.
Viele, die vor mir lebten
und fort von mir strebten,
webten,
webten
an meinem Sein.
Und setz ich mich zu dir her
und sage dir leise: Ich litt -
hörst du?
Wer weiß wer
murmelt es mit.
Rainer Maria Rilke, 20.9.1898, Berlin-Schmargendorf
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